Führungskompetenzen für Geschäftsführer
In dieser Episode diskutieren Dan Bauer und Dr. Andreas Kohne über die Rolle des Geschäftsführers in der heutigen Zeit. Sie teilen Geschichten von unzeitgemäßen Geschäftsführern und diskutieren, was ein Geschäftsführer der Zukunft haben, sein und tun sollte. Sie betonen die Bedeutung von Führungskompetenzen, wie Empathie, Offenheit und Entscheidungsfreude, und dass ein Geschäftsführer nicht alles wissen muss, sondern auf valide Daten und Informationen zurückgreifen können sollte. Sie sprechen auch über die Notwendigkeit, sich aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten und den Blick auf das große Ganze zu richten. Abschließend betonen sie, dass ein erfolgreicher Geschäftsführer Menschen mögen und Entscheidungen treffen können muss.
takeaways
- Ein Geschäftsführer der Zukunft sollte Führungskompetenzen wie Empathie, Offenheit und Entscheidungsfreude haben.
- Ein Geschäftsführer muss nicht alles wissen, sondern auf valide Daten und Informationen zurückgreifen können.
- Es ist wichtig, sich aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten und den Blick auf das große Ganze zu richten.
- Ein erfolgreicher Geschäftsführer muss Menschen mögen und in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen.
Neue Wirtschaft ist Ihr Leitfaden für die Evolution der Unternehmensführung und Transformation. In diesem Podcast entmystifizieren die Gastgeber & Wirtschaftsexperten Dan Bauer und Dr. Andreas Kohne, die Komplexität moderner Geschäftsstrategien, indem sie tiefgreifende Gespräche mit Branchenführern führen, Fallstudien analysieren und Einblicke in disruptive Innovationen bieten. Jede Episode ist darauf ausgerichtet, praktische Ratschläge, Strategien und Inspiration für aktuelle und zukünftige Führungskräfte zu liefern, die ihre Unternehmen in einer sich ständig verändernden Wirtschaftslandschaft navigieren.
Begleiten Sie uns auf dieser Reise in die Zukunft der Unternehmensführung und seien Sie Teil der Diskussion, die die moderne Wirtschaft formt.
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Transcript
Ich kenne einen Geschäftsführer, bei dem muss man nicht nur im Vorzimmer erscheinen, wenn man ihn sprechen will, sondern man muss im Vorzimmer klingeln, damit einem die Vorzimmerdame aufmacht. Ist das noch zeitgemäß? Weil da hätte ich einen Eindruck dazu. Aber noch cooler ist es, wenn ich mich mit Andreas darüber unterhalte, was ist denn eigentlich der Geschäftsführer der Zukunft so aus unserer Sicht? Bis gleich. Herzlich willkommen bei Neue Wirtschaft, dem Podcast.
Innovationen und Strategien aufeinandertreffen. Präsentiert von Ihrem Gastgeber, Dan Bauer.
Andreas, was macht diese Story mit dir, wenn du die hörst? Du musst da als Personal, du arbeitest in dieser Firma und musst dann dort klingeln, wenn du zum Geschäftsführer möchtest.
Dr. Andreas Kohne (:Das hat ehrlich gesagt bei mir gerade erstmal ein sehr komplexes Bild in meinem Kopf angeregt. Und zwar im Sinne von da sitzt dann Fräulein Meier und kann dann auch mit so einem Durchrufknopf in das noch absurd größere Büro, das Vorzimmer ist natürlich auch schon riesig, weil das muss ja schon Angst einjagen. Man muss dann zum Geschäftsführer durchgebeten werden oder die Dame darf dann zum Diktat kommen. Dieses Bild.
Und dann habe ich ein riesiges Zimmer, voll Holz, Eiche und einen massiv gearbeiteten großen Schreibtisch und dahinter einen alten, ich sage mal, erfahrenen Geschäftsführer mit einer halb gerauchten kubanischen Zigarre und tagsüber schon mal das zweite Glas Whisky. Das ist so ein bisschen das Bild, das ich jetzt gerade im Kopf hatte und dann denke ich mir...
Puh, das ist der pure Anachronismus, du mit dieser Geschichte in meinem Kopf gezündet hast. Aber das erst mal zum Start von meiner
Dan Bauer (:Das erst mal zum Start. Nummer zwei. Ich hab ja noch so eine Story. Nummer zwei. Die Story, also das, du da assoziiert hast, stimmt fast. Es ist auch genauso eine herangereiftere Frau Erna mit ganz dicken Strumpfhosen, genauso wie man es kennt, genauso wie man sich es vorstellt. Nur er ist 50.
Dr. Andreas Kohne (:Hm. Mhm.
Dan Bauer (:Was ein zusätzliches Statement ist, wenn du mich fragst, aber ... am I to judge? Pass auf Nummer zwei. Story Nummer zwei. Eigene Erfahrung. Ich selber stelle mich gerne mal als Geschäftsführer oder ... ... Vorstand bei Firmen vor, meinen ... Marktwert zu prüfen. Wenn ich mich vorstelle und weiß, was würden die mir zahlen, ... wie gehen die mit mir das ist der echteste Wert, ... den ich als Marktwert für mich ermitteln kann, ... ... wie die Wirtschaft mich wahrnimmt. Weil ich weiß ja nur, was ich ... ... an Honorar verlange und so weiter.
Dr. Andreas Kohne (:Mhm.
Dan Bauer (:Aber so kann ich noch mal reflektieren. Das mache ich so alle, ich sag mal so zwei, drei Jahre ungefähr. So wo ich mal bei einzelnen Firmen vorspreche. Ist kein Witz. Das letzte Erlebnis, das war so legendär, ... dass ich das einfach auch hier in diesem Podcast nochmal erzählen muss vor dir. Und ich frage dich, was macht diese Story mit dir? Ich komme in dieses, ich fahre da vor mit dem Auto ... ... und parke direkt vor der Tür.
Dr. Andreas Kohne (:Mhm.
Dan Bauer (:Man sieht anhand meines Autos, wir beide sind Sportfreunde und wir mögen Autos, man sieht anhand dessen, das ist jetzt niemand, der gerade im Studium steht. Das muss schon jemand sein, der schon ein bisschen mehr gerockt hat im Leben. Das heißt, man kann das erkennen. Dann werde ich abgeholt an der Tür unten, muss also den Gang nach oben mitlaufen und ende in einem Raum,
... wo zwei Menschen sitzen, eine Person aus der Geschäftsführung ... und die andere aus der Personalleitung. Und die sitzen an einem Tisch ... ... und begrüßen mich. Und ich sag, kann ich mich auch irgendwie hinsetzen? Ich hab hier keinen Stuhl. Nein, sie stehen, sie stellen sich ja hier vor. Dann haben die von mir erwartet, ... dass ich mich im Stehen vorstelle, ... die haben
Nochmal ganz kurz, die laden mich ja ein und haben meine Bewerbung vor. Also die wissen wer ich bin, die wissen was ich tue. Dann sagen die, ich soll mich im Stehen vorstellen, während die beiden sitzen. Ich hab nicht mal was zum Trinken bekommen. Und dann hab ich so gesagt, ach so, ne, dann sind wir schon fertig. Schon einen schönen Tag noch. Dann bin ich raus, hab die Tür aufgemacht, da saß die, die mich hochgebegleitet hat. Die überhaupt nicht wusste, was jetzt passiert. Du hast ihre Schockstarre im Gesicht fühlen können.
Dr. Andreas Kohne (:Mhm.
Dan Bauer (:Du hast auch die, also diese Situation, die war so skurril, du hast die Luft schneiden können in diesem Raum oder in dieser ganzen Firma. Dann begleitet, ich sag wir sind fertig, ich kann jetzt, ich geh jetzt wieder. Und dann begleitet die mich wieder nach unten, die hat sich nicht getraut ein einziges Wort zu sagen. Das war die unangenehmsten, 30 Sekunden für diese Person, die mich darunter begleitet hat, die wusste nicht, was jetzt gerade passiert. Und ich denk mir,
Beeindruckend, weil die, mich da hoch und wieder raus begleitet hat, die war, keine Ahnung, Mitte 20 oder was. Also beeindruckend, dass die überhaupt jemanden finden in dem Alter. hätte, also was muss denn in mir vorgehen, damit ich mich in einer Firma vorstelle, wo ich mich hinstellen muss, währenddessen die anderen sitzen. Was macht das mit dir?
Dr. Andreas Kohne (:Mh.
Dr. Andreas Kohne (:Boah, dieses künstliche Gefälle erstmal schaffen, wobei das ja eigentlich noch verrückter wäre, wenn die gestanden hätten und du sitzt und die so von oben auf dich runter gucken. Aber das ist jetzt psychologisch nochmal anders. wow, das habe ich noch nie gehört.
Dan Bauer (:Ich habe mich als Geschäftsführer bzw. Vorstand bei denen auf Augenhöhe beworben. Das machen ja bei allen. Wie kann so eine Firma überleben? ist mir ein totales Rätsel. Wie kriegen die Leute?
Dr. Andreas Kohne (:Jaja, genau. Jaja, auf Augenhöhe. Ja, okay.
Dr. Andreas Kohne (:Ja, hoffentlich haben die nicht viel mit der Geschäftsleitung zu tun.
Dan Bauer (:Wirklich, also es ist so unterirdisch und jetzt ist aber meine Frage aus dieser Folge, es gibt diese Stories. Was aus deiner Sicht ist denn heute genau das Gegenteil? gerne auch schockierend, aber im positiven Sinne. Was muss jemand, der heute ein Unternehmen führt, haben, sein, können, tun, damit das heute großartig funktioniert?
Dr. Andreas Kohne (:Ich glaube, es ist nicht ganz einfach zu beantworten, aber das ganz krasse Gegenteil davon. Ich meine nicht auf Augenhöhe sein. Ja, bitte auf Augenhöhe. Aber es muss schon, ich sag mal, du bist dann trotzdem der Geschäftsführer. Du repräsentierst die Firma. Du bist der, der die Arbeitsplätze schafft. Du bist der, der am Ende des Monats das Gehalt bezahlt. Da gehört schon ein gewisser natürlicher Respekt mit dazu. Den darfst du auch ausstrahlen.
... nichtsdestotrotz darfst du ja ... nah am Personal dran sein, ... ... ohne jetzt aber bei der ... ... sag mal, ... bei der Weihnachtsfeier immer der ... erste Gewinner zu sein, wenn du weißt, was ich meine. Das brauchst du dann natürlich auch nicht. Aber ... ... irgendwo so den entspannten Mittelweg, ... also du darfst doch auch gerne mal ... in der Kantine dich einfach mal mit ... ... an den Tisch mit den Ingenieuren setzen ... und einfach mal sagen, ... Mahlzeit Jungs, ... ... was geht denn so
Erzählt mal ein bisschen. Ich kann auch gerne mal ein bisschen erzählen. ich muss jetzt hier keine privaten Geschichten oder ich muss jetzt auch nicht irgendwie aus dem Personal Drahtschiegen was erzählen, aber lasst uns einfach mal quatschen. So, das kann man doch mal machen.
Dan Bauer (:Ja und selbst wenn, also selbst wenn wir beide sind Geschäftsführer, wir beide haben Mitarbeiter, wir müssen doch nicht, wir müssen doch nicht künstlich demonstrieren, dass wir jetzt Entscheidungen treffen oder dass wir unsere Rolle haben. Das muss ja nicht, da kann ich über alles mit meinen Leuten sprechen. Das wird ja nicht angezweifelt. Warum? Weil wir Führungspersönlichkeiten sind. Und wir müssen das auch gar nicht erst verdeutlichen, dass das so ist, sondern man weiß das bereits, wenn man bei uns ist.
Aber das noch künstlich aufzubauen mit einer Klingel oder mit so einem Szenario des Stehens und Sitzens und mit Abstand. Das ist so künstlich lächerlich, dass es einfach völlig überholt ist. Das heißt, heute muss doch jemand, der in der Geschäftsführung ist, muss doch heute eine Führungskraft sein, bei der ich in der Lage bin, der als Mensch führen zu wollen. Selbst wenn ich nicht weiß, dass ich dieser Person führen muss, aus einer hierarchischen Struktur raus.
Dr. Andreas Kohne (:Ja.
Dan Bauer (:Da bin ich grundsätzlich ein Fan davon. Wenn man dir nur dann folgt, weil es Hierarchie ist, dann bist du keine Führungskraft und bitte lass den Job. Sondern wenn man dir folgt, weil man dir folgen möchte und dann bist du eine Führungskraft per, also qua Amt, dann ist alles super. Und das ist für mich etwas, was in der Geschäftsführung heute unfassbar wichtig ist. Ich muss, ich muss jemandem folgen können wollen. Das ist super wichtig geworden. Was
Dr. Andreas Kohne (:Ja, ja,
Dr. Andreas Kohne (:Ja, ja.
Dr. Andreas Kohne (:Ja, in unserem Vorgespräch haben wir ja auch noch gerade off topic in einem anderen Bereich haben wir auch über das Thema HR gesprochen. Und da hast du einen Satz gesagt, den ich jetzt noch mal rauskramen, weil der passt natürlich jetzt auf Management und vor allem auf Top Management noch viel mehr. Du musst halt mal einfach Bock auf Menschen
Dan Bauer (:Ja absolut, du musst Menschen mögen. Wenn du keinen Bock auf Menschen hast, hör auf zu führen. Macht keinen Sinn.
Dr. Andreas Kohne (:Genau so und deswegen ist auch nicht.
Dan Bauer (:Auch in der Personalleitung übrigens, das ist ja das, was ich vorhin gesagt habe. Wenn du als Personalchef Leute nicht magst, dann lass den Job, mach einen anderen, lern Coden, setz dich irgendwo vor einem Bildschirm, wo kein Mensch ist. Ist alles super, aber bitte hab nicht mit Menschen zu tun. Bau auch keine Unternehmenskultur auf, wenn du keine Menschen magst. Das klappt nicht.
Dr. Andreas Kohne (:Ja, ja, genau.
Dr. Andreas Kohne (:Ja, aber es ist ja leider...
Dr. Andreas Kohne (:Ja, und wir erleben das ja, also ich habe das selbst auch schon oft genug erlebt. haben auch gerade schon kurz darüber gesprochen, weil ich wiederhole das gerne nochmal, ist sicherlich auch leitlich bekannt, das Peterchen Prinzip, ja, also dass Menschen, fachlich extrem gut sind in dem, was sie tun, egal ob das jetzt Ingenieure sind, die Motor zusammenschrauben, ob das Software Entwickler sind, die super Quellcode schreiben, ob das Projektleiter sind, die super Projekte managen können, habe ich alles erlebt.
Und dann macht es zum Teamleiter aus denen, das kriegen sie vielleicht noch irgendwie gebacken, weil sie ja trotzdem vielleicht noch einen großen Prozentsatz in den Projekten arbeiten dürfen und immer noch am Motor sich die Hände ölig machen dürfen oder immer noch mit coden können. Alles cool. Und dann werden sie auf einmal Abteilungsleiter oder sogar in die Geschäftsleitung gezogen und dann ist Tilt. Dann ist Ende. Dann sind sie bis zur maximalen Unfähigkeit nach oben befördert worden. Und das macht keinen Sinn mehr. Und wenn wir uns jetzt auch nochmal.
nicht nur die Industrie angucken, sondern wo das natürlich par excellence immer noch sehr gerne gelebt wird, ist in der Verwaltung, wo du einfach Jahre ansammelst und dann kriegst du einfach einen einen wichtigeren Posten und das heißt natürlich ein Führungsposten. Und dass das nicht mehr funktioniert heutzutage in den in den Zeiten, in denen wir unterwegs sind, mit der Digitalisierung, mit Globalisierung, jeden Tag irgendwie ein neuer Trend, auf den man irgendwie reagieren muss. Wir haben schon oft genug in unseren Podcast darüber gesprochen, was alles so los ist. Aber
Wenn ich das nicht auf einer menschlichen Ebene anleite, begleite und da bin ich ein ganz großer Fan von, vorleben kann. Ich muss da selbst hinterstehen. ich wenn ich nach vorne, wie sagt man immer so schön, Wasser predigen, Wein trinken, das funktioniert natürlich auch nicht. Das merken die Mitarbeitenden auch relativ schnell und dann bist du ja, wie man so sagt, nicht kongruent in deiner Handlung.
Und das erzeugt auch eine ganz miese Stimmung. ich auch alles schon erlebt. Das macht keinen Sinn. das auch vollkommen unabhängig von der Fachlichkeit, von Betrieb, Unternehmen, in welcher Branche du bist. Wenn du nicht das, was du sagst, was du von anderen erwartest, auch selber vorlebst und selbst in den Tag klickst. Ja, dann hast du auch ein Problem, weil das kriegen die Leute mit. Da gibt es ein Radar irgendwie im Menschen verbaut und die kriegen das mit. Und dann denken die auch, wenn der dann nicht tut, was er so, ja, dann kann ich auch machen, ich will. Ist auch vollkommen egal.
Dr. Andreas Kohne (:Und dann bricht so eine Kultur komplett auseinander. Und das ist auch nicht das, was du machen solltest.
Dan Bauer (:Das was, was ich sage, was immer so auf ... Was sagt der Typ da? Was sagt der alte Mann? Ich sage, bitte ... ... ... als Geschäftsführer ... ... kannst du bitte keine Fachkraft. Bitte nicht. Sei nicht eine gute Fachkraft und dann in der Geschäftsleitung, weil das eben genau wie du sagst nicht funktioniert, sondern am besten hast du von deinem Fach gar keinen Plan.
... weil die Fachleute sitzen bei dir im Unternehmen. Du hast alles an Fachkraft da. Wenn du jetzt aber davon ausgehst, dass du die beste Fachkraft sein musst ... plus der beste Geschäftsführer, ... ... das ist so viel Kompetenz, ... wie ein Mensch gar nicht aufbauen kann. Du musst dich für eins entscheiden. Wenn du also glaubst, ... die beste Fachkraft sein zu müssen, ... kannst du höchstwahrscheinlich ... Management nicht richtig. Wenn du Management wahnsinnig gut kannst ... ... und du glaubst, ... alleine alles zu können, ... kannst du dein Unternehmen nicht führen. Wenn du ein Supermanager bist,
Dr. Andreas Kohne (:Hm.
Dan Bauer (:und dann deine Leute involvierst ... und fragst, wie machen wir denn jetzt Dinge ... ... und jetzt noch ein bisschen Markteinblick hast. Wobei ganz ehrlich unter uns, ... also wir sind ja hier heuchelfrei, ... die meisten Geschäftsführer, die ich frage, ... hast du deine Mitbewerber auf dem Schirm? Kannst du Strategie? Die antworten immer, ... ja klar, Strategie habe ich durchgespielt. Und was sind dann die Ergebnisse? Ne, kennst du nicht. Du hast noch nicht mal eine SWAT -Analyse, ... noch du hast noch nicht mal ... für eine für deine Firma gemacht. Du kennst die Mitbewerber zwar,
Aber du hast gar nicht auf dem Schirm, du hast Metriken dazu gar nicht verwendet. Du weißt gar nicht, wo die stehen. Du weißt gar nicht, wie die sich entwickeln. Du weißt gar nicht, wie die wachsen. Du hast die Zahlen dafür gar nicht. Also erzähl mir nicht, dass du das tust. Das stimmt einfach nicht. Und da ist so ein Punkt, das sind meistens wirklich fachlich, sind die brillant. Das sind richtig gute Leute, aber das sind schlechte Geschäftshöhe. Deswegen aus meiner Sicht heute am besten kannst du überhaupt nichts im fachlichen und hast deine Leute und fragst die.
Den Markt schaffst du dir selbst drauf durch Metriken, durch Studien, durch Umfeld und durch Blick, den du hast und wirst dann richtig guter Geschäftsführer. Beides zusammen halte ich für absolut unrealistisch.
Dr. Andreas Kohne (:... bin ich absolut bei dir und ich bringe noch mal einen weiteren Skill mit rein. Wenn man mich fragt, was die Definition eines Geschäftsführers ... oder einer geschäftsführenden Person, wie man ja heutzutage sagt, ... sein sollte, ... dann ist es eine einzige, wenn man es runterdampft, eine einzige Geschichte. Und ich sage immer, ein Geschäftsführer oder ein Manager ... trifft Entscheidungen. So einfach. Das ist ganz einfach. Und das brauchen wir heute.
Und wir brauchen nicht Verwalter, Bewahrer, sondern wir brauchen Menschen, die eine Entscheidungslust mitbringen und ein Unternehmen führen wollen in eine überraschenderweise total unsichere, unbekannte Zukunft, die jeden Tag irgendwie strategisch anderen Wind in die Segel geblasen bekommt, wo über Nacht eine neue Technologie möglicherweise deine ganze Branche überflüssig machen kann. Ja, das ist einfach die Unsicherheit, die wir jetzt gerade haben.
Und das bringt auch die Digitalisierung in Zukunft nur noch weiter. Also da müssen wir mal ehrlich sein. Und das Schlimmste, du nicht, was du machen kannst, ist nicht zu entscheiden. Einfach Entscheidungen aussitzen, abwarten, verwalten. Und deswegen sage ich, wenn es nur eine Aufgabe geben sollte für einen Manager, dann ist es entscheiden und zwar zeitnah.
Dan Bauer (:Sagt.
Dr. Andreas Kohne (:Und ja, man darf dann gerne in der Retrospective auch analysieren, ... ob das mal nachher gute Entscheidungen waren und es wird auch sicherlich nicht gute Entscheidungen geben. Und ja, es wird auch mal eine falsche Entscheidung sein. Es wird auch mal eine Entscheidung sein, die Geld kostet, ... aber die bringt Erfahrung und die bringt die nötige Geschwindigkeit und die bringt den Wandel in das Unternehmen, ... das du heute einfach brauchst, weiter vorne mitspielen zu können. Also, da würde ich sagen, der Geschäftsführer der Zukunft ... entscheidet.
Dan Bauer (:Ja.
Dan Bauer (:super. Jetzt kommen wir genau zu einem der wichtigsten Punkte, der aus meiner Sicht da draußen zu 90 Prozent falsch verstanden wird. Aus meiner heutigen Sicht hat ein Geschäftsführer nichts zu tun, weil wenn er etwas zu tun hat, ist er im Geschäfts-, im Tagesgeschäft verhangen. Je mehr er im Tagesgeschäft verhangen ist, desto weniger kann er Entscheidungen treffen. Warum? Beispiel Dirigent. Ein Dirigent muss nicht die erste Geige spielen können.
Ein Dirigent muss gar kein Instrument spielen können. Er muss gut dirigieren können, muss gut Entscheidungen treffen, muss gut führen können. Aber, und jetzt kommt genau der wichtigste Punkt, was muss ein Dirigent am meisten können? Partitur. Der muss sich mit seinen Noten auskennen, der muss sich damit auskennen, wo geht denn der Song überhaupt hin und woraus besteht dieser Song denn eigentlich? Also aus der Firma. Und wenn der nicht in der Lage ist, seine Partitur zu lesen, weil dem permanent, währenddessen er eigentlich dirigieren will,
Überall Ablenkungen vor's Gesicht laufen. Dann kann der nicht dirigieren. Der muss sich also in seinem Blick vollständig öffnen können. Muss seiner Firma zuschauen können. Du kennst das aus Japan. Heißt das? Äh, hilf mir kurz. Nicht Kamikaze. Wie heißt das denn? Ich will darauf hinaus, sch... Du machst... Es gibt eine Methode in Japan. Glaube ich in... Ford... Äh, nicht in Ford.
Dr. Andreas Kohne (:Roffel zu hinaus.
Dr. Andreas Kohne (:Es kommt meistens von Toyota
Dan Bauer (:Meistens von Toyota. Einen Kreis auf den Boden, stellst dich acht Stunden da rein und guckst zu. Wie heißt diese Methode? Du weißt, was ich meine, Nee, es heißt anders. Egal. Diese Methode, das ist exakt das Gleiche. Als Geschäftsführer, ja wann habe ich denn Zeit, mich da acht Stunden lang hinzustellen? Ja eben, du hast keine Zeit. Du machst deinen Job falsch. Du machst den Job, wie der heute gehört, falsch. Weil du hängst im Tagesgeschäft, da bist du Fachkraft.
Dr. Andreas Kohne (:Mhm.
Dr. Andreas Kohne (:das ist kein senden meinst du oder ja
Dan Bauer (:sei heute keine Fachkarte. warte mal, da kommt mir... Andreas, haben wir nicht ein Buch zusammengeschrieben, wo diese drei Rollen mit drinnen sind? Wo ich erkläre, sei nicht mehr Nautiker, sondern sei Captain? Ist gar... Ganz hypothetisch, kommt mir da gerade durch den Kopf. Vielleicht träume ich das oder vielleicht haben wir auch ein Buch geschrieben darüber, weiß ich gar nicht.
Dr. Andreas Kohne (:Möglicherweise, ich empfehle da einfach mal kurz im Springer Verlag das Buch Moderne Unternehmensführung nachzuschlagen. habe gerade heute noch, ich habe das ja gerade schon berichtet, wir haben schon 50 .000 Views auf der digitalen Version und da sind noch nicht die die Print -Ausgaben mitgezählt worden. ist schon Wahnsinn.
Dan Bauer (:Ja.
Ach so, heißt
Dan Bauer (:Abgefahren, ne? Das ist so geil!
Dan Bauer (:Das ist so großartig. Aber pass auf, in diesem Buch erkläre ich ja, die meisten Geschäftsführer sind Nautiker. Die kümmern sich den Maschinenraum, dass das Ding läuft, dass das Ding geölt ist, dass genug Sprit da ist und so weiter. Das macht heute ein Geschäftsführer nicht. Ein Geschäftsführer kümmert sich heute, dass dieses Kreuzfahrtschiff fahren kann. Heißt nur ungünstig, wenn es kein Ziel hat, weil dann steht es im Hafen und dann schwimmt es. Dafür ist es aber nicht gebaut, Ding. Und das ist ja genau das, was du vorhin gesagt hast mit der
aber hänge ich im Tagesgeschäft und habe nicht die Zeit meinem Unternehmen zuzugucken, dann kann ich nicht wirken. Ich kann meinen Job nicht erfüllen, den ich heute als Geschäftsführer habe.
Dr. Andreas Kohne (:Ja, absolut. Und ich muss auch, ich weiß, ich kenne den Schmerz ja selber und du musst einfach schauen, wie kriege ich das auch in meinem Unternehmen so aufgesetzt, weil das ganze Thema funktioniert natürlich erst ab einer gewissen Unternehmensgröße, dass du dir auch die Freiräume nehmen kannst. Das müssen wir jetzt vielleicht nochmal kurz ein bisschen ausklammern. Alle Start -Upper oder die mal gegründet haben, werden das nachvollziehen können. Du brauchst eine gewisse, du
Dan Bauer (:Auch Scale -ups nicht. Also du musst schon über Scale -up darüber hinaus sein. Du musst schon stabiler Mittelstand sein.
Dr. Andreas Kohne (:Absolut. musst eine kritische Masse haben, dir die Freiheit auch alleine finanziell erlauben zu können, dass es Leute gibt und nicht nur den Geschäftsleiter, sondern vielleicht auch noch zwei, drei Rollen mehr, die nicht mehr aktiv am Tagesgeschäft teilhaben müssen, dergestaltet, dass sie Geld an der Kundenschnittstelle verdienen müssen. Da gehen wir mal von aus, dass wir jetzt nicht von solchen Unternehmen sprechen. Und danach ist es wirklich so, ja, halte dich wirklich aus dem Kundengeschäft raus.
Lass dich gerne noch mal von einem Kunden einladen und lass dir gerne die Projekte erklären. Ja, klar, du musst verstehen, was es da irgendwie geht. Aber du musst gucken, wo geht denn der Tanker hin? Wo wollen wir denn zukünftig eigentlich hin? Was beeinflusst unsere Reise eigentlich? Wo kriegen wir den neuen Sprit her? Wo ist denn das Ziel? Wo wollen wir hin? Wo brauchen wir vielleicht mal? Du hast auch noch gesprochen, wenn ich dann in einen neuen Hafen mal, egal ob kurzfristig oder längerfristig einlaufe, wie komme ich denn da geschickt rein? Na da brauche ich vielleicht mal ein Lotzen an Bord. Welcher ist denn ein guter Lotze? Wie kriege ich den an Bord?
Also da gibt es, wenn man die Metapher weiter reiten würde oder segeln, ja, haha, dann kann man ganz viel noch daraus lernen, einfach zu sagen, naja, ich kann aber nicht gleichzeitig im Maschinenraum Kohlen schüppen und die Maschine ölen und gleichzeitig mit dem Fernrohr oben im Ausguck sitzen und am Lenkrad stehen. Das funktioniert halt nicht. Und wer glaubt, das alles zu können, der überschätzt sich oder verbrennt an der
Dan Bauer (:Und das ist noch, ich würde gerne mit einem noch großen Missverständnis abschließen, dass einfach aus der damaligen Zeit kommt, heute gar keine Relevanz mehr hat. Geschäftsführer muss nicht alles wissen. Im Gegenteil, es ist besser, wenn er es nicht tut. Es ist nur besser, wenn er seine Entscheidungen auf validen Daten fußen kann. Dafür muss er das aber nicht selber wissen, das kann er sich auch reinholen. Aber er muss in der Lage sein, zu entscheiden oder zu bewerten, wann Informationen relevant und valide für ihn sind.
eine Entscheidung treffen zu können. Aber das ist das Kerngeschäft heute. Das ist die Hauptaufgabe eines Geschäftsführers. Ein wunderbares Beispiel. Es gibt ein Unternehmen ... ... da sind genügend Leute in der Geschäftsführung. Es ist nicht eine Person, es sind mehrere Personen. Und dann gibt es eine Schlüsselperson in diesem Unternehmen ... ... die demnächst in Rente geht. Ich sage, ohne diese Person funktioniert dieses Unternehmen nicht und der Geschäftsführung ist auch bewusst, dass das Unternehmen ohne diese Person nicht kann.
Dann spreche ich die Geschäftsleiter daraufhin an und sage, wie ist denn eure Strategie dazu? Also dieses Problem zu lösen. Der geht jetzt in drei Monaten in Rente. Wie macht ihr, wie kompensiert ihr den? Habt ihr schon Leute oder? Nö. Darum wollen wir uns noch kümmern. Ich sage, aber ihr habt noch drei Monate Zeit, dann ist der weg. Ja, das haben wir schon auf dem Schirm. Wir haben ja noch drei Monate. Eine Schlüsselfigur im Unternehmen. Also die sind in ihrem Tagesgeschäft so weit verhangen.
Dass die gar nicht sehen, dass sie mit Vollgas auf eine Wand zufahren, das sehen die überhaupt nicht. So, das sehen die total entspannt.
Dr. Andreas Kohne (:Ich glaube, lass uns das für heute dicht machen, weil das Thema Nachfolge, da können wir noch mal ganz in Ruhe drüber sprechen und das tun wir überraschenderweise auch in unserem neuen gemeinsamen Buch. Da wird es einige Kapitel geben, die nur sich mit dem Thema Nachfolge und strategische Innovation im Nachfolgeprozess kümmern. Das können wir vielleicht an der Stelle schon mal spoilern. Aber lass uns einfach auch vielleicht an der Stelle den Sack für heute zumachen.
Dan Bauer (:ja. Da gehen wir nochmal rein.
Dr. Andreas Kohne (:nochmal auf das Bild vom Anfang zurückkommt. Der Manager, egal wie alt er ist, ... der in einem monströsen Büro hinter einem noch ... monströseren Schreibtisch sitzt und einfach nur ... verwaltet, bewahrt und Befehle rausruft, ... das funktioniert heutzutage nicht mehr, sondern ... es geht Menschen, es geht Innovation, es geht Strategie und die darf ich vorleben ... ... und dafür muss ich wissen, ... dass ich die Ressourcen dafür habe, ... dass ich die Zeit dafür habe und dann ... geht es Entscheidung.
Wenn wir das noch mal so unterstreichen, dann haben wir eine relativ gute Definition hier erarbeitet von dem, was ein Geschäftsführer in der Zukunft oder am besten schon heute mitbringen darf, ein erfolgreiches Unternehmen in eine noch erfolgreichere Zukunft zu führen. dann würde ich sagen, machen wir an der Stelle Schluss. Vielen Dank, lieber Dan, für dieses spannende Thema. ja, lieber Zuhörer, nimm gerne was mit, was für dich daraus wichtig ist. Setze es es an und wie immer, bleib uns gewogen. Wir hören uns das nächste Mal. Auf Wiederhören.
Dan Bauer (:Bis dann.